Die Herren der Ringe: Jahrhundertprojekt Bosslertunnel
Beitrag veröffentlicht 04/2014
Sieben Segmente bilden einen Ring und 7.200 Ringe einen High-Tech Tunnel: Wie modernster Tunnelbau funktioniert demonstriert ab Juli 2014 eine Arbeitsgemeinschaft aus PORR und MABA beim Bau eines knapp 9 Kilometer langen Eisenbahntunnels durch die Schwäbische Alb. Das Projekt bildet nicht nur einen Meilenstein für die beteiligten Unternehmen, sondern auch ein wichtiges Bindeglied auf der „Magistrale für Europa”, einer zentralen Hochgeschwindigkeitsachse von Paris nach Budapest.
Auf dieser geplanten großen Route werden in Zukunft Personen- und Güterzüge mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h quer durch Europa fahren. Ein neues Teilstück führt durch einen 35 km breiten Gebirgszug in Baden-Württemberg – die Schwäbische Alb.
Einer der beiden Tunnel, die zur Realisierung der transeuropäischen Hochgeschwindigkeitsstrecke gebaut werden müssen, führt durch den 800 Meter hohen Boßler, der markant aus den steil abfallenden Hängen des süddeutschen Mittelgebirges ragt. Der Boßlertunnel bildet den Kern einer neu errichteten Teilstrecke zwischen Wendlingen bei Stuttgart und Ulm. Mitte 2014 beginnt der Vortrieb durch den Berg, die Fertigstellung ist für 2018 geplant.
Eine wesentliche Rolle beim Bau des Boßlertunnels übernimmt ein österreichisches Konsortium aus MABA und PORR: Die beiden Firmen kleiden Teilabschnitte der beiden Tunnelröhren mit Fertigbetonteilen aus. Das gesamte Projekt ist auch von seinen Dimensionen her durch und durch „magistral“, nicht zuletzt der Bedarf an Beton: 230.000 m³ Beton und 20.558 Tonnen Bewehrungsstahl fließen in den Tunnelbau.